Waren auch in Deiner Stadt die Hare-Krishnas los und Du fragst Dich, an was die Mantra-Singenden Exoten eigentlich glauben?

Hier erhälst Du Infos:

Die Hare Krishnas glauben an Krishna (Gott). Er ist Einer ohne einen Zweiten, der Herr aller Geschöpfe, selbst der großen Halbgötter wie Brahma und Siva.


Philosophische Grundlage der Hare Krishnas bilden die vedischen Schriften (Veda=Wissen). Neben den allseitsbekannten Ajur Veda, das lediglich den medizinischen Wissensschatz thematisiert, offenbaren die Veden Wissen aus allen Lebensbereichen, beispielsweise Mathematik, Sprachkunst, Architektur, Astrologie oder Musik.

Aus den Veden erfahren wir, dass sich Gott in unendlichen vielen Teilen erweitert. Eine seiner vollständigen Erweiterung ist sein literarischer Aspekt, Gott als Vjasadevas, der vor über 5.000 Jahren die bis dato mündlich überlieferten Veden schriftlich verfasste. Die ursprünglichen 4 Bestandteile der vedischen Schriften: Rig, Yajur, Samo und Atharva können von den heutigen Menschen nicht fehlerfrei gedeutet werden, sodass Vjasadeva zu unserem besseren Verständnis Erzählungen und Kommentare schrieb. Vjasadevas – und damit auch für die Hare Krishnas – bedeutsamstes Werk ist das Srimad Bhagavatam, dass den Kern des vedischen Wissens erörtert und dadurch als „reife Frucht am vedischen Baum“ gilt.

Eine weitere bedeutende Erzählung ist der Epos Bhagavad Gita. Hier, in gerade mal 700 Versen, offenbart Krishna einem treuen Freund alle großen Fragen, wie

  • Was ist der Sinn des Lebens?
  • Gibt es ein Leben nach dem Tod?
  • Was ist Glück?
  • Wie erreicht man Gott?
  • Warum tun Menschen schlechte Dinge, obwohl sie es nicht wollen? und viele mehr.

Desweiteren glauben die Hare Krishnas an Sri Chaitanya, eines weiteren Avatars (≈ Inkarnation) Krishnas, der von 1486 bis 1534 auf unserer Erde erschien. Laut den Veden gibt es 4 verschiedene Zeitalter (Yugas), angefangen vom Sattva Yuga, dem goldenem Zeitalter, in dem Tugend vorherrscht und die Menschen quasi fehlerfrei sind, bis hin zum letzten Yuga, dem Kali Yuga, dem zeitalters des Streits, in dem die Menschen irreligiös und ständig unzufrieden sind. Für jedes Zeitalter gibt es verschiedene, empfohlene Methoden, Gotterkenntnis zu erlangen und Chaitanya lehrte die Menschen, auf welche Art und Weise sie sich im Kali Yuga, dem Zeitalter, in dem sich die Menschen seit etwa 5.000 Jahren befinden, Gott nähern können. Chaitanya empfahl für dieses Zeitalter, unablässig das Hare Krishna Mantra (Hare Krishna Hare Krishna Krishna Krishna Hare Hare / Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare) zu singen und zu chanten.


So plausibel ist es also, warum die Hare Krishas ständig Hare-Krishna singen; weil Gott (in der Form von Chaitanya) darum bittet, dies zu tun.
Natürlich gibt es auch viele andere Möglichkeiten, Gott zu verehren (z. B. Gebete darbringen), doch die Verehrung Gottes durch das rezitieren des Hare-Krishna-Mantras hat einen besonderen Stellenwert, weil es die Klangschwingung Krishnas repräsentiert, mit der der Sprecher direkt mit Gott in Kontakt kommt. Er appelliert an seine Energie (Hare), an seine Freudenkraft (Rama) und an sein allanziehendes Wesen (Krishna).

Aus der Bhagavad Gita erfahren wir, dass jemand, woran er auch immer zum Zeitpunkt des Todes denkt, eine entsprechende Lebendsform für sein nächstes Leben erhalten wird; wenn wir uns also darin üben, über Gott zu
meditieren oder noch besser, ihm zu dienen, wird es uns im kritischen Augenblick des Todes leichter fallen, an Krishna zu denken und in Sein Reich zu kommen. Krishna sagt, wer einmal in sein spirituelles Reich gelangt, braucht nie wieder in die materielle Welt zurückzukehren.

Die materielle Welt gilt als ein Ort des Leids. Jeder ist den 4 Leiden: Geburt, Alter, Krankheit und Tod
ausgesetzt und wie es in der Bhagavad Gita geschrieben steht, wechselt die Seele nach dem Tod den Körper
und geht in einen anderen hinein. Im Allgemeinen kann man sagen, dass ein frommer Mensch zu den höheren Planeten geht (in denen man das Leben genießen kann), ein eher egoisticher Mensch wieder unter den Menschen geboren wird und ein niederträchtiger Mensch als Tier oder in einem höllischen Planeten sein nächstes Dasein fristen muss.

Um nicht Gefahr zu laufen, eine weniger schöne Lebensform im nächsten Leben zu erhalten, halten sich die Hare Krishnas so gut es geht an 4 folgende Grundsätze:
– keine Berauschung
– kein Glücksspiel
– kein Fleisch
– kein ausschweifendes Sexualleben

Es heißt, dass der Körper der Tempel der Seele ist. Durch einen klaren Geist, innere Ruhe, ein friedvolles Zusammenleben mit Mutter Natur und etwas Enthaltsamkeit hält man diesen Tempel und somit auch die Seele rein.

Du bist nicht Dein Körper. Diese Aussage können wir zumindest theoretisch verstehen, wenn wir wissen, dass wir Seelenwesen sind und den „Sack aus Fleisch, Knochen und Blut“ nur vorübergehend besitzen. In der Praxis identifizieren wir uns aber meistens doch mit dem Körper oder unserer Rolle, die wir im derzeitigen Leben spielen. In der Bhagavad Gita steht, dass ein Weiser kraft wahren Wissens einen Brahmana, eine Kuh, einen Elefanten, einen Hund und einen Hundeesser mit gleicher Sicht sieht.

Unsere materielle Welt setzt sich aus 5 grobstofflichen Elementen (Feuer, Wasser, Erde, Luft und Äther) und 3 feinstofflichen Elementen (Geist, Intelligenz, falsches Ego) zusammen. Unsere Taten werden von drei Gunas (Erscheinungsweisen) gelenkt (Tugend, Leidenschaft und Unwissenheit). Unser ganzes Verhalten ist durch die Steuerung der Erscheinungsweisen bedingt. Mal überwiegt die eine Erscheinungsweise und wir sind sehr tugenhaft und manchmal sind wir das genaue Gegenteil.

vorige Leben Vergessen, Krishna vergisst sie nicht

Eins mit und verschieden von ihn

Die Hare Krishnas glauben…

1. dass die Bhagavad Gita (nur 700 Verse) den Kern des vedischen Wissens darstellt.

Mehr zur Bhagavad Gita

2. an Krishna, den allmächtigen Gott.

mehr zu Krishna

3. an Wiedergeburt (Reinkarnation)

mehr zur Wiedergeburt

4. an Karma

mehr zu Karma

5. an eine materielle und eine spirituelle Welt

mehr zur materiellen/spirituellen Welt

6. dass vor etwa 5000 Jahren das Kali Yuga (Zeitalter des Streites) begann

mehr zu den Zeitaltern

7. an Sri Chaitanya (1486 bis 1534) und seine Lehren

mehr zu Chaitanya

8. an das Hare Krishna Maha Mantra (das große Mantra der Befreiung)

mehr zum Hare Krishna Mantra

9. dass hingebungsvoller Gottesdienst das höchste Ziel im Leben ist

mehr zum hingebungsvollen Dienst

10. dass Berauschung (Drogen), Glücksspiel, Fleischessen und ein ungezügeltes Sexualleben den Geist erniedrigt

11. an Halbgötter wie Brahma und Shiva

12. dass Gott im Herzen eines jeden Lebewesen weilt

mehr Krishna im Herzen

13. dass Krishna sich in unzählige Formen erweitert

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